Die zahnärztliche Behandlung ist nicht nur für manchen Patienten die Hölle, auch der behandelnde Zahnarzt kann solche Situationen in seiner beruflichen Tätigkeit als außerordentliche Herausforderung erleben. Man könnte auch von Stress sprechen, teilweise wäre Angst das richtige Wort. Dieser Kehrseite der Behandlung von Angstpatienten wurde nur in einigen wenigen Studien nachgegangen. Eine dieser seltenen Arbeiten hierüber ist die Diplomarbeit der Psychologin Hella Heering-Sick, deren Ergebnisse in den Beitrag Patientenangst im Erleben von Zahnärzten mit unterschiedlichen Persönlichkeitshaltungen mündeten. Ziel der Studie war es herauszufinden, wie die betroffenen Zahnärzte die Belastung erleben und wie sie damit umgehen. Unter den Reaktionen der Kollegen waren die Antworten Ich werde übervorsichtig an erster Stelle genannt, dahinter folgen Ich werde abgespannt und müde , Ich werde nervös und Mein Puls beschleunigt sich. Damit könnte mancher Patienten gut leben. Spannender ist jedoch folgende Aussage, die ein Viertel der befragten Zahnärzte machten: Meine Arbeit wird ungenauer. Bedrohung ängstlicher Zahnarzt?
Und wie hilft sich Zahnarzt nun aus dieser Klemme? Natürlich darf hier die Anwendung von mehr Lokalanästhesie nicht fehlen, interessanterweise nimmt die Spritze aber nur den zweiten Platz ein. Als sehr erfolgversprechend und von 82% der Befragten angegeben galten hingegen Mehr Gespräche erklärender und beratender Art. Damit scheint nicht nur Patient aus einem mit Empathie und Wertschätzung geführten Gespräch vor der Behandlung seinen NUtzen zu ziehen, sondern auch Zahnarzt. Verkehrte Welt? Nein, nur Wasser auf die Mühlen des amerikanischen Psychologen und Therapeuten Carl Rogers und seinen personzentrierten Ansatz.