Vermischtes
Pfingstrosen
Eines Tages ist der Rasen endlich wieder grün, die Hecke hat ihre Blätter zurück und aus dem Garten wird das grüne Zimmer. Und dann blühen meine Lieblingsblumen, die Pfingstrosen. Die beiden Baumpäonien haben heuer jeweils 10 Knospen entwickelt. Während die kleineren Blüten der weißen teilweise schon offen sind, lassen sich die roten noch etwas Zeit. Dicht gefolgt von den Stauden aus Muttern´s Garten. Dazu später mehr.
Im Weinberg – April
Mit steigenden Temperaturen kommt Leben in die Weinrebe. Die Knospen schwellen an, bald steht eine kleine, filzige Kugel von der Rebe ab. Und sie beginnt zu bluten: Muss beispielsweise während des Bindens nochmals angeschnitten werden, tritt farbloser Saft an der Schnittstelle aus, gerne auch ein ansehliches Rinnsaal, welches die Fruchtrute entlang läuft. Ende April ist der Austrieb im vollen Gange, bald werden sich die ersten Blättchen entfaltet haben.
recall
Ziel unseres recall´s ist es, alle auswärtigen Patienten mindestens einmal nachzuuntersuchen. Und zwar nach einem halben Jahr. Das Gros der Patienten ignoriert unser Schreiben, nur eine Minderheit meldet sich letztendlich für einen Kontrolltermin an. Es sind meist die Patienten, die nicht vollständig beschwerdefrei sind, sondern unter unbestimmten, subakuten Missempfindungen leiden. In den wenigsten Fällen lässt sich ein morphologisches Korrelat dazu darstellen. Die Zähne stehen klinisch ordentlich da, die Kontrollaufnahmen sind ohne Befund. In dem ein oder anderen Fall würde ich die Sache gerne weiterverfolgen – die Aussicht auf ein DVT wird eher seltener goutiert. Ein weiterer Arzttermin? Kosten? Nun, so schlimm ist´s auch wieder nicht. Interessant ist für mich der folgende Ansatz, über den ich bei den sehr geschätzten Wurzelspitzern gelesen habe.
Im Weinberg – März
Die ersten Tage im März sind noch kühl und frostig, um den 4. wird es warm und sonnig.
Das Biegen ist im vollen Gange, Rebe für Rebe, Zeile um Zeile. Das Grün in den Zeilen wird langsam satter und die ersten Blüten sind da. Und zwar vom unscheinbaren Ehrenpreis, den Gänseblümchen und dem kräfig-gelben Huflattich.
Ganz besonderes gut gelungen finde ich aber das Kraut des Wiesenknopfs mit den gesägten Blatträndern und den rötlichen Stängeln.
Mitte März wird es wieder kälter, am vorletzten Märzwochenende liegt gar wieder Schnee.
Im Weinberg-Februar
Anfang Februar herrscht kaltes Winterwetter vor, einen oder zwei Nachmittage wird bei strahlendem Sonnenschein geschnitten. Bis Ende Februar sind dann alle Stöcke geschnitten.
Drahtanlagen in Stand setzen. Sicherlich würde ein Weinstock auch ohne Rebschnitt und laufender Pflege Trauben tragen. Die Ernte wäre jedoch kaum zu bewerkstelligen, die Qualität eher übersichtlich. So werden die Reben durch verschiedene Massnahmen in ein gleichförmiges Muster gebracht, das eine intensive Bewirtschaftung zuläßt – anderes gesagt: sie werden erzogen. Das geschieht vornehmlich durch den Rebschnitt und die Unterstützung. Die Drahtanlagen bestehen dabei aus den beiden unteren, einfach angelegten Biegedrähten, darüber der doppelte Heftdraht und ganz oben noch ein doppelter Heftdraht. Wie aus dem Namen hervorgeht, werden die gebogenen Fruchtruten an den beiden unteren Drähnten fixiert, die oberen, paarweise angelegten Haltedrähte stabilisieren die Triebe bzw. dienen als Gerüst für die Ranken.
Filtrieren. Vor dem Abfüllen der ersten 2012er steht das Filtrieren. Bislang lag der Wein nach dem Abstich im Stahltank um weiter zu reifen. Dabei setzt sich Hefe ab und der Wein wird klarer. Den letzten Schliff besorgt der Filter, damit ist der Wein fertig und kann abgefüllt werden. Im Tank bleibt dickflüssiger Trub übrig. Mal probieren: Der Trub schmeckt weniger nach Wein und erinnert mich mehr an die Hefewürfel, die Meine Mutter früher verwendet hatte….
Biegen. Die im letzten Jahr gegen Himmel gewachsenen Fruchtruten werden bis auf eine oder zwei abgeschnitten, jene werden auf rund 6 Augen gekürzt und geputzt. In einem zweiten Arbeitsgang werden die verbliebenen Ruten gebogen und am zweituntersten Biegedraht mit einer kleinen Drahtschlaufe angebunden. Und zwar immer nach unten, also hangabwärts. Das stärkste Wachstum der Rebe ist am höchsten Auge zu erwarten. Wird die Rute nach oben, also hangaufwärts gebogen, wird das äußerste Auge das höchste werden. Das ist in so fern nicht geschickt, da es auch das am weitesten vom alten Holz bzw. dem Stamm entfernteste Auge ist. Auf der langen Strecke geht Saft und Kraft verloren, deshalb wird versucht, das dem alten Holz am nächsten liegende Auge in die beste Position zu bringen … Beim Cabernt Franc ist das Biegen eine lösbare Aufgabe, mit etwas Unterstützung durch die Hand lässt sich die Rute wunderbar auf den zweiten Biegedraht herunterbiegen. Direkt neben den Cabernet F. die Lemberger. Rein äußerlich mit dem leicht rötlichen Holz von ähnlicher Gestalt wie die Cabernt´s sind sie im Biegen wesentlich empfindlicher und es geht nicht ohne Brüche ab. Wir biegen einen Flachbogen, das heißt die Fruchtrute wird entlang des Biegedahtes annährend horizontal gebogen. Wenn in den kommenden Wochen die Knospen schwellen und die neue Triebe erscheinen, werden diese im mehr oder minder gleichen Abstand parallel und gerade nach oben wachsen. So entsteht eine gleichmäßige Laubwand, die sich nicht selbst beschattet und gut durchlüftet ist … mehr dazu in den kommeden Berichten.