Mitten in der Süddeutschen Zeitung von heute ist ein Spezial „Medizin & Gesundheit versteckt (leider nicht online). Es geht um Zähne, genauer um die Lieblingsthemen „Strahlendes Weiß“ (Bleaching), „Wie gefährlich sind Plomben wirklich“ (Amalgamfüllungen) und last but not least: „Hypnose statt Narkose“ (Behandlungsphobie). Also sind wieder die absoluten Dauerbrenner dran. Fehlt nur noch „Laser“ und „Implantate“, dann wäre die Liste vollständig. Aber zurück zur „Hypnose statt Narkose“. Jemand den das gar nicht ficht ist P. Ein Brot mit finderdick Marmelade ist genausowenig ein Problem wie ein Loch im Milchzahn. Also ab zum Zahnarzt. Vor der Zahnbohrung gibts ein selbstgemaltes Bild für den Dentisten, dem das Herz aufgeht. Aber bei aller Liebe, zwei Bilder sind genug. Wir haben deshalb heuer ausgemacht, dass die neuen Zähne nicht gebohrt werden.
Gib alles P.!
Vermischtes
gute Stimmung
Es wurde schon das „Paradies der schwarzen Badehosen“ genannt. Weil so viele Architekten da seien und solche die es mal werden wollen. Was auch da ist läßt sich schwer in Worten fassen. Ich würd´s mal gute Stimmung nennen, wenn nicht die gute Stimmung. Wir kommen gerne am Frühjahrsanfang, so als Belohnung für die überstandene kalte Jahreszeit. Bleiben zwei Tage und bewegen uns nicht von der Stelle. Abwechslung auf der Heimfahrt: ein weiteres Werk des genialen Meisters. Leider steht die Eröffung der jüngsten Ausstellung erst noch an, alleine der Titel (Bild) macht Glauben, bei Nichtbeachtung Spannendes zu versäumen.
sieben Jahre

Zahnarztpraxen sind nur so gut wie ihre Mitarbeiterinnen. Warum das so ist? Nun, ordentlich behandeln kann nur, wer zum Behandeln auch genügend Zeit hat. Und sich nicht um Termine, um Bestellungen oder um frischen Tee kümmern muss. Das erledigt bei uns Frau Balci. Das und noch viel, viel mehr. In der Zwischenzeit seit sieben Jahren… und hoffentlich nochmal so viel!
Wunderglauben

Sommer 1593. Am Abend des 16. Jahrhunderts lockt eine unglaubliche Entdeckung Gelehrte wie Neugierige in ein kleines schlesisches Dorf: der Pfarrer des heute vergessenen Weilers entdeckt einen Goldzahn im Mund eines Knaben. Die Nachricht verbreitet sich schnell und bald entbrennt ein Streit unter den Gelehrten um die Herkunft des besonderen Zahnes. Was für die einen ein Wunder der Natur ist, versuchen die anderen als Scharlatanerie zu entlarven. Aber niemandem gelingt es, einen Schlusspunkt an das Ende der Geschichte zu setzen. Im Gegenteil: sie ist eine der Wundergeschichten, die sich Spuren hinterlassend bis heute durch die Jahrhunderte zieht.
Robert Jütte´s Buch über den Jungen mit dem Goldzahn ist eine abwechslungsreiche und spannend geschriebene Kulturgeschichte des Wunderglaubens. Akribisch recherchiert und in bilderreiche Sprache umgesetzt gelingt es dem Autor, dem Leser die Gedankenwelt der Menschen der Vormoderne nahe zubringen. Durch die Einbindung wichtiger Zeitzeugnisse in die Darstellung der Wundergeschichten vermag der Autor einen Rahmen der Verständlichkeit für diese Ereignisse zu schaffen, die aus heutiger Sicht absurd oder skurril erscheinen. So entsteht durch zahlreiche Quellenverweise eine dichte und stimmungsvolle Atmosphäre die jenen Leser ansprechen wird, der nicht nur Freude an Geschichte, sondern auch an Geschichten hat. Absolut lesenswert.
zu teuer
Neben der ordentlichen Sprechstunde haben wir noch eine Art inoffizielle Telefonsprechstunde. Diese wird von Patienten in Anspruch genommen, die bsp. weise Zahnschmerzen nach einer Wurzelbehandlung haben. Diesen ärztlichen Gesprächen komme ich gerne nach. Dann gibt es noch die anderen. In denen geht es auch mal um´s Geld, in diesem Fall um zuviel Geld. Unser Kostenvoranschlag sei zwar bestimmt vollkommen gerechtfertigt, so unser Patient, aber leider zu teuer. Ob es noch eine andere Möglichkeit gäbe, der Sachbearbeiter der Krankenkasse habe vorgeschlagen…. Telefonate dieser Art sind leider nicht mein Spezialgebiet, Sorry. So lange aber anspruchsvolle und qualitätsorientierte Zahnheilkunde vom Gros meiner Patienten mitgetragen wird bleibt´s dabei. Im anderen Fall habe ich ein Problem, das ich nicht mit der „Geiz ist geil„-Masche lösen werde. Versprochen. Dann lieber von früh bis spät laufen, kochen oder vielleicht doch Bienen züchten.
undenkbar



Mein Lieblingsinstrument in der Praxis ist der Kofferdam. Das Koffer übersetzt rechteckige Abdeckung heißt, habe ich gerade eben erst erfahren. Neben diversen anderen Dingen auf die ich definitiv nicht gekommen wäre. Das Verhältnis der Zahnärzteschaft zum Kofferdam ist ambivalent, gleichwohl er bisweilen als Gütesiegel für einen ordentlich arbeitenden Zahnarzt herangezogen wird. Patienten sprechen mitunter auch etwas respektlos vom „Gummilappen“. Meine bevorzugte Farbe ist grün, da a) unsere bevorzugte Sorte nur in grün erhältlich ist und b) der zartrosa eingefärbte dann doch zu Bemerkungen Anlass gab. Jedenfalls ist Kofferdam gut für Wurzelbehandlungen, Keramikinlays einsetzen (Bild mitte) und vieles mehr. Eine angenehme und ruhige Atmosphäre in der Praxis ist ohne Kofferdam schlichtweg undenkbar. Und auf die will ich auf gar keinen Fall verzichten. (Zahntechnik vom Feinsten: Nina Zöllner, Winnenden)