Naturheilkunde und Wurzelkanalbehandlung sind nicht zwangsläufig wie Katz und Hund. Diese Feststellung könnte aktueller Fall bestätigen. Ausgangssituation ist ein urologisches Problem, daß der naturheilkundliche Hauszahnarzt des Patienten auf den ersten Blick erkennt: klar, der obere, seitliche Schneidezahn ist wurzelbehandelt.
Infolge der „Organbeziehung“ Schneidezähne – Blase, urogenitales Gebiet kann daraus ein Beschwerdebild resultieren – eigentlich ganz einfach. Eine neue Wurzelfüllung („Revision“) sei das mindeste empfielt er Patient und überweist in unsere Sprechstunde. Patient wundert sich zunächst darüber, denn: Schmerzen hat er definitiv keine. Im Gegenteil. Der Zahn wurde vor 25 Jahre behandelt, anschließend überkront und ist seither piccobello (Bild oben).
Aus unserer Sicht schaut die Röntgenaufnahme des Zahnes gut aus. Die Wurzelfüllung ist zwar deutlich zu kurz, der Parodontalspalt aber klar nachvollziehbar. Das heißt, es sind „keine Entzündungszeichen“ erkennbar. Der Therapieversuch wird besprochen und die Behandlung begonnen. Tatsächlich enthält Zahn nur eine recht durchschnittliche Wurzelkanalfüllung. Das läßt sich ändern. Auch auf dem Bild gut zu sehen: die Klammer mit der die Gummituchisolierung am Zahn fixiert wird (Bild mitte).
Die Kontrolle nach einem halben Jahr ist erfreulich. Was rein endodontisch, dh. aus Sicht des Wurzelbehandlers zu erwarten war. Aber, was sich in der Zwischenzeit deutlich verbessert hat ist das urologische Ärgernis: es ist annähernd weg. Worüber Patient sich freut und Wurzelbehandler staunt (Bild unten).