Freitag. Der Flieger landet gegen 8 Uhr morgens in Wien, erstmal ins Kaffeehaus zum Frühstücken. Auf den Tischen kleine Braune, Melangen und Spiegeleier, darüber Rauchschwaden bis knapp unter die Decke. Erst eine kurze Umstellung und Eingewöhnung, dann wohlfühlen. Der Ober – mit dem hohen Touristenduchsatz bestens vertraut – ist extra-charmant und knuffig, sein Wiener Schmäh hinreissend. Kann man den mitnehmen?
Samstag. Ghassan Yared trägt das Lächeln des Wissenden. Bestimmt musste er schon oft die Frage beantworten, ob das tatsächlich funktioniert mit der Aufbereitung mittels einer einzigen NiTi-Feile, ohne Gleitpfad. Soeben hat er seinen Vortrag über seine Aufbereitungstechnik beendet, die Zuhörer haben eine Reihe von Fragen, die anscheinend alle darauf abzielen, den Hacken an der Sache zu finden. Und es gibt auch welche. Nur das Ghassan Yared bereits in seinen Ausführungen davon sprach. Zum Beispiel das es nicht bei jedem Zahn funktioniert, das niemand um eine sorgfältige Einschätzung herum kommt. Seine Idee ist ebenso brilliant wie einfach, in einem Gespräch während des Demo-Kurses erlebe ich ihn als einen gescheiten, sympatischen Kollegen und Wissenschaftler… und drücke im beide Daumen für die Zukunft seines Systems.
Sonntag. Meine Ehefrau besteht auf eine Fahrt mit der Kutsche. Muss das sein? Vor dem Stefansdom gehts los, ich bestehe zunächst auf die kleine Runde. Bald hat unser Kutscher die erste Kippe angesteckt, in Abständen kommen knappe Ansagen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Bald genießt er die zweite – ich finde währenddessen Gefalen am Kutschenfahren und verlängere auf die große Runde. Nach einige Stunden Fussmarsch durch die Stadt an Freitag und Samstag ist das Gefahrenwerden ein Genuss ohne Ende. Dazu scheint man von oben doch einen anderen Blick auf die Sehenswürdigkeiten zu bekommen als …. Zum Abschluss die Frage ob das eine Pferd immer rechts und das andere immer links läuft. Er schaut irritiert und antwortet der rechte würde auch auf der anderen Seite gehen, der andere aber nicht. Oder wars andersrum? Wir lachen beide, also Servus, euch noch eine gute Heimreise.
Ni-Ti-Instrumente
Wiederverwendbarkeit von Feilen
Zunächst sind Nickel-Titan-Instrumente Werkzeuge – nützliche Helfer auf dem Weg zu einer optimalen Wurzelkanalbehandlung. In der weiteren Betrachtung sind Ni-Tis relativ teuer, so entspricht eine VDW-Mtwo ca. 4 VDW K-Feilen für den Handgebrauch. Und damit erreichen jene doctors little helpers eine gewisse Berühmtheit im Praxisbudget. Zumindest sollten sie das, denn, was die die Wiederverwendbarkeit angeht, sind Nickel-Titan-Instrumente wegen der immer vorhandenen Bruchgefahr mit Vorsicht zu genießen. Vor allem bei mehrfach verwendeten Feilen steigt die Bruchgefahr deutlich an, als Vorsichtsmaßnahme wurde empfohlen, die Vorgeschichte des jeweiligen Instruments zu dokumentieren. Ums vorwegzunehmen, diese Dokumentiererei hat bei uns nicht funktioniert. Nicht mit Markierungen im Schaft, nicht mit Kreuzchen auf einem Zettel, nicht mit Extra-Stopper zum Draufstecken. War alles nix. Das einzige was bei uns hinhaut sind neue von gebraucht/sterilisierten Feilen zu trennen. Es ist also immer klar, ob ein neues Instrument eingesetzt wird oder ein gebrauchtes. Denn, je nach Situation ist eine neue, optimal schneidende Feile erforderlich oder es handelt sich um einen vergleichsweise gutmütigen Wurzelkanal, dann kann ein Werkzeug mit Arbeitsspuren verwendet werden. Also statt unsicherer Doku lieber eine realitische Einschätzung in der Situation. Im Zweifelsfall immer zugunsten der neuen Feile entscheiden. Und darauf hoffen, daß sich mit dem nächsten einfachen Fall die Sache mit den Kosten erledigt hat.
(Reihe: Die häufigsten Fragen ….zusammengetragen von Svenja Söllner, Vertrieb VDW München)
Bruchgefahr der Feilen
Den flexiblen NiTi-Feilen gebührt das Verdienst, die Wurzelkanalbehandlung erheblicht vereinfacht zu haben. Woran liegt das? Bestimmt erinnern sich viele Zahnärzte an die ermüdenden Beschreibungen der verschiedenen Hand-Aufbereitungstechniken während Ihrer Ausbildung und deren praktische Umsetzung im Phantom-Kurs. Die roten Fingerkuppen, gefühlos bis hin zur Taubheit. Letztendlich dann das stundenlange Schaben in den Wurzelkanälen mit der Haustechnik, begradigte Kanäle, Verlust an Arbeitslänge und purer Frust. An die zähen Diskussionen mit den Kollegen ob der Hedström- oder der K-Feile der Vorzug zu geben sei. Vergessen, vorbei, ums Eck, mit Nickel-Titan. Wäre nicht die allgegenwärtige Bruchgefahr, die Niti´s hätten das Zeug zum Star. Denn, ist die Feile jedoch im Kanal geblieben, hat der Spaß ein Loch. Und nicht wenige Behandler wenden sich wieder der Handaufbereitung zu, den roten Fingern … In zahllosen Studien zum Frakturverhalten von NiTi-Instrumenten wurden zwar alle Arten von Parametern untersucht und die verschiedensten Empfehlungen ausgespochen, ist die Feile weg, hat man davon jedoch wenig.
Folgende wenige Regeln erleichtert meine praktische Arbeit und mögen deshalb Leseres Phantasie in Sachen Umgang mit NiTi-Instrumenten bereichern. Sie werden jedoch das Problem des Feilenbruches nicht vollständig lösen können.
- Geradliniger Zugang zum Wurzelkanal durch Abtragen der Überhänge im Bereich der Kanaleingänge. In Molaren möglichst mesial und möglichst weit buccal trepanieren.
- Gleitpfad per Hand präparieren, Iso 10 verwenden.
- Schwierige, grazile, stark gekrümmte Kanäle nur mit neuen Feilen instrumentieren.
- Endo-Motor verwenden. Rund 300 Touren eintippen, niedriges Drehmoment wählen. Ständiges Anpassen an die jeweilige Feile ist nach meiner Erkenntnis nicht erfoderlich.
(Reihe: Die häufigsten Fragen ….zusammengetragen von Svenja Söllner, Vertrieb VDW München)
Schwimmen

Winterzeit ist Schwimmzeit. Stuttgart ist mit Bädern gut versorgt, jeder Bezirk der etwas auf sich hielt, rang mit der Stadtverwaltung um eine eigene Anstalt. Der kleinste gemeinsame Nenner der unterschiedlichen Einrichtungen: sie haben schon bessere Zeiten erlebt. Derzeit ist das Feuerbacher Hallenbad auf Platz 1. Freitag-Nachmittag gibts hier Platz genug um dem Rücken von den Lasten der vergangenen Woche zu befreien. Das alles bei komfortablen 26 Grad weil Warmebadtag. Hilfreich gegen die unvermeidliche Langeweile des Kachelzählens: etwas an der Technik feilen.
Endo-Intensiv-Seminar am 16.11. in Stuttgart
16. November 2007, 9:00 – 17:30 Uhr Stuttgart, Haus der Architekten, Danneckerstraße 53.
Endo Intensiv Seminar Teil 1 ab 9:00 Uhr: Aufbereitung mit Mtwo
Referent: Dr. Wolfgang Gerner
Themen
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Ganz ohne Zweifel stellt die Aufbereitung des Wurzelkanalsystems den bedeutenden Arbeitsschritt in der Wurzelkanalbehandlung dar. Ni-Ti-Instrumente können diese Maßnahme in einem ganz bedeutenden Umfang erleichtern – wichtig ist jedoch, daß bei ihrer Anwendung besondere Spielregeln berücksichtigt werden.
- Referat: Mtwo – was ist gleich wie bei anderen NiTi-Instrumenten, was ist anders, was ist besser?
- Praktische Übung: Geräteeinweisung VDW Gold und Demo Aufbereitung mit Mtwo-Feilen.
- Referat: Spülung und Endometrie mit Demo Raypex 5
- Mittagessen
- Praktische Übung: Aufbereitung mitgebrachter Zähne
Ob in der Pause oder im Kurs: Fallvorstellungen der Kursteilnehmer sind ausdrücklich erwünscht. Bitte bringen Sie entsprechende Unterlagen mit.
Endo Intensiv Seminar Teil 2 ab 15:30 Uhr: Endo und Kommunikation

Referentin: Dipl. Päd. Katja Bett
Katja Bett ist selbstständige Trainerin und Beraterin in den Themen Kommunikation/Gesprächsführung, Moderation/Präsentation und E-Learning-Konzepte.
Themen
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Gelungene Kommunikation heißt ein Patientengespräch in einer vertrauensvollen Atmosphäre zu führen, in dem wichtige Inhalte in der gebotenen Kürze besprochen werden können. Die Grundlagen hierzu sind Kenntnisse über die vier Seiten einer Botschaft, Gesprächsförderer und –hemmnisse und aktives Zuhören.
- Referat: Einführung in die Grundlagen der Kommunikation – das Sender-Empfänger-Modell
- Übung: Rollenspiel Arzt-Patientengespräch (Anwendung der vorher vermittelten Theorie)
- Ausführliche Auswertung des Rollenspiels und Transfer auf die eigene Praxissituation