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Sport

Hügeltour

16.05.11 by Wolfgang Gerner

Zweiundzwanzig Jahre sind eine schiere Ewigkeit im Sport, nicht das kaum ein Sportverein das 10-jährige Bestehen nicht erreichen würde, es sind die Kleinveranstaltungen die wenig Bestand haben über einen derart langen Zeitraum. Eine der erfolgreichen ist die Plüderhäuser Hügeltour, die am vergangenen Wochenende zum 22. Male veranstaltet wurde. Es handelt sich um eine RTF, also eine Radtouristikfahrt die in Plüderhausen gestartet wird und über verschiedene Kurse mit unterschiedlichen Längen und Höhenmeter geführt wird. Raimond und ich hatten uns für die große Runde entschieden und entsprechend früh die Wecker gestellt. Nämlich auf sechs, eben wie zu einem normalen Arbeitstag in der Praxis auch. Sonntags. Treffpunkt ist an der Schwabengarage, Kollege kommt pünktlich und hat ein ordentliches Schlafdefizit im Gepäck, was sich an sehr kleinen Augen und einer leicht verwaschenen Aussprache erkennen lässt. Überhaupt ist wie bei einem alten Ehepaar auf Ausflug: der eine sitzt im am Steuer, der andere kennt (meistens) den Weg. Und schmiert die Brote. Kurz vor Waiblingen läßt sich Fahrer einen snack anbieten und ist daraufhin hellwach und vor allem wieder zu verstehen.

Das wichtigste an einer RTF: das Wetter. Es soll trocken bleiben bei rund 12 Grad im Durchschnitt. Armlinge und Beinlinge an, Kärtchen kaufen und los. Die Hügeltour ist Teil der Vorbereitung auf Frankfurt, deshalb die 170er Runde mit kräftig Höhenmetern. Die Streckenführung lässt keine noch so kleinen Rampe aus, denn, Hand aufs Herz, echte Berge mit langen Anstiegen gibt das Gelände nicht her. Es geht durch den Welzheimer Wald („Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald“) Richtung Heilbronn, der Wendepunkt ist bei Untergruppenbach. Die Strecke ist annährend verkehrfrei auf wenig befahreren Sträßchen und Fahrradwegen und geht entweder rauf oder runter. Hügeltour eben. Kleine Höhepunkte auf der Runde: die Verpflegungsstellen. Radfahren macht hungrig, weshalb bedenkenfrei alles gegessen werden, was reinpasst. Belegtes Brot, danach Banane, getrocknete Aprikosen und zum Nachtisch Haribo. Und noch ein Balisto in die Tasche für den kleinen Hunger zwischendurch. Irgendwann sind wir an der Kontrollstelle in Beilstein und uns einig nach einem ewigen bergauf bergab mitten in Trollinger, Riesling und Sylvaner: bitte keine Weinberge mehr. Überhaupt machen sich gewisse Längen bemerkbar, Zipperlein tun sich auf, die Gespräche schleppen sich dahin. Und das Wetter wird auch ungnädig. Regentropfen machen die Sache nicht gemütlicher, kalt wirds. 3o Klilometer weiter ändert sich wieder die Lage. Es sind nach und nach mehr Radsportler unterwegs, die kürzeren Runde werden aufgegabelt. Das fördert die Stimmung, „schau mal den Kerl“, „was für ein tolles bike“ und „die holen wir uns“. Und irgendwann gehts wieder Richtung Berglen, die letzte Rampe vor dem Ziel. Dort scheint inzwischen die Sonne, die vertrauten Bänke im bekannten Orangeton sind aufgestellt, Weizen wird getrunken, rote Würste gegessen. Ein Kuchen zum Nachtisch, bis nächstes Jahr.

2012 wird die Hügeltour wieder auf einer komplett neuen Strecke ausgetragen, im Jahr darauf dann in der Gegenrichtung. Auch das hat Tradition in Plüderhausen: die Abwechslung. Bestimmt auch ein Grund warum nach 22. Jahre kein Ende in Sicht zu sein scheint.

huegeltour

Kategorie: Vermischtes Stichworte: Ausdauer, Sport

Challenge Kraichgau – Stuttgart Lauf

20.06.10 by Wolfgang Gerner

Sonntag vor zwei Wochen, Tag der Kraichgau Challenge. Ein Triathlon über die Mitteldistanz von 1,9 km Schwimmen, 90 km Rad und einem Halbmarathon. Gänsehaut vor dem Start – als ich in der schwarzen Gummipelle vor dem Schwimmstart ACDC´s Hells Bells höre und ins Wasser stapfe, wabert pure Zufriedenheit duch meinen Leib. Genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Um genau das Richtige zu tun. Das Schwimmen verläuft optimal, keine größeren Abweichungen von der kürzesten Linie und auch gegen Ende kann ich ein angemessenes Tempo halten. Auf dem Rad sinniere ich über Haßliebe und unerwiderte Liebe nach. Die Haßliebe zum Schwimmen wo das Training immer (noch) eine gewisse Überwindung einfordert sich aber in einer soliden Leistung im Wettkampf auszahlt und die unerwiderte Liebe des Rades, wo ich übe und übe, aber nicht schneller werde. Aber auch nicht langsamer, na gut. Als ich 3,5 Stunden später auf die Laufstrecke wechsle, dreht sich das Blatt schlagartig. Mittlerweile hat das Thermometer 30 Grad erreicht und über den drei Runden durch Bad Schönborn wabert eine dampfende Hitze. Der linke Fuß schmerzt bei jedem Tritt. Aber keine 21 km, oder? Zum Ende der ersten Runde flüstere ich mir Durchhalteparolen zu: “ Jetzt hast du bald die Hälfte, die restlichen 10 km holst du dir auch noch“ und ähnlichen Mist. Kilometer um Kilometer vergehen. Den Spaß habe ich offensichtlich direkt mit dem Rad abgeben müssen. Irgendwann ist das Ziel erreicht und der Rest der Aufmerksamkeit dreht sich um die Fragen, wie wir das Rad zum Auto schaffen, wo geduscht werden kann und das obligatorische Weizenbier. Eine Empfehlung für höhere Weihen ist nicht ablesbar, Ernüchterung, Entsetzen. Jede freie Minute trainiert für das? Und wie wird das erst in Regensburg?

Stuttgart-Lauf heute morgen. Vorgesehen als Abschluß einer 12 Stunden Trainingswoche für den Ironman möchte ich ordentlich durchlaufen, konzentriert und gut in mir ruhend. Die Wettervorhersage läßt auf gute Bedingungen hoffen – es dürften um die 15 Grad werden, perfektes Laufwetter. Gleich auf den ersten Kilometern finde ich einen guten Rhythmus von knapp unter 5 Minuten, den ich gut halten kann. Auf der zweiten Hälfte gelingt es mir noch etwas zuzulegen, am Ende sind es 1 Stunde 37 und ich bin rundweg zufrieden. Und freue mich über mein weitgehend Lust-und-Laune-geführtes Training, das mir einen schönen Wettkampf möglich gemacht hat. Dabei weist es lediglich einen einzigen Fixpunkt auf, nämlich die Anzahl der Trainingsstunden pro Woche. Ein weiteres Puzzleteilchen für Regensburg? Für die kommende Woche hat sich der Sommer wieder zurück gemeldet. Ich werde wieder einige Teilchen aufsammeln und weiter hoffen, am 1. August alle beisammen zu haben.

Kategorie: Vermischtes Stichworte: Sport

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