23. KW, mitten im Juni. Die schönste Zeit im Jahr. Draußen ist alles satt grün, dazu ist es (überwiegend) warm und die Tage unendlich lang. Die Päonien im Garten sind in voller Blüte. Und die Fußball-EM steht an.
Montag. Ein geruhsamer Start in die Woche. Wenig spektakuläres in der Praxis, nach einer langen Trainingswoche ist ein Ruhetag fällig.
Dienstag. Die Grundstimmung vom Vortag überträgt sich auf den zweiten Tag der Woche, es sind eben noch Schulferien. Das mountainbike steht in der Praxis und damit ist auch das Feierabend-Programm besprochene Sache.
Mittwoch. Morgen ist Feiertag und damit sone Art Freitagsstimmung in der Praxis. Nach Dienstschluss geht´s noch ins Goldäckerbad.
Donnerstag und Fronleichnam. Mit Bahn und Rad nach Kirchberg/Neckar, von dort zunächst Richtung Backnang und Bottwartal, dann Schwenk nach Marbach und Neckarrems. Habhafte Radtour und weitgehende Entscheidung, nach 2010 ein weiteres Mal in Wiesbaden zu starten. Abends smokey joe angeheizt und den ersten Sack Holzkohle abgefackelt.
Freitag. Den Vormittag in der Praxis bestimmt eine anspruchsvolle Implantation, die gut verläuft und eine gewisse Müdigkeit nach sich zieht. Nach diesen großen jobs könnt man auch gut Feierabend machen. Am Nachmittag Sachen für die abendliche Kocherei besorgt, heimgefahren, Rasen mähen, Herd anwerfen.
Samstag. MIt Bahn und Rad Richtung Schwäbisch Gmünd, Ausstieg in Urbach, weiter mt dem Tria-bike entlang der Rems. Die dritte Radtour diese Woche wird ab rund 90 MInuten zäh, trotz bester Bedingungen. Und so wird auch nix aus den angestrebten 100 km: ich sitze vorher in der S-Bahn um den den fiesen Abschnitt zwischen Waiblingen und Stuttgart-Bad Cannstatt, eine wenig vergnügliche, ewige Abfolge von roten Ampeln, abzukürzen. Abends der Kick gegen die Portugiesen. Nochmal gut gegangen.
Sonntag. Morgens ein Entspannungslauf. Mittags zu den Rotenberger Wengerter und deren Weinprobe. Die Gemahlin ist zunächst wenig erbaut: als wir uns ins Auto setzen um nach Uhlbach zu fahren, regnet es prompt. Drüben, auf der anderen Seite des Neckars ist das Wetter dann riesig. Sonne satt, die einzelnen Wolken sorgen für ein sattes, intensives Licht. Die Weinprobe in den Uhlbacher Weinbergen geht so: Auf einer rund 4 km langen Strecke hat das Collegium Wirtemberg, so der Name der Weingärtner von Rotenberg und Uhlbach, 6 Stände aufgebaut, auf denen jeweils unterschiedliche Weine verkostet werden können. In der Menge von 0,1 l und zu einem fairen Preis. Bei sechs Ständen wären demnach nach Abschluss der Verkostung ein knappe Flasche Wein dahin und damit definitiv zu viel getrunken …. damit ist Maß halten angesagt. Unterm Strich baut das Collegium mit seinen rund 200 Mitgliedern auf rund 125 Hektar verschiedener Lagen eine ganze Reihe von Sorten an, die schwer untereinander vergleichbar sind. Ein Spitzenwein für mich war der 2011 Edition Wirtemberg Sauvignon blanc trocken. Ein dichter, mit einem filigranen Säuregerüst ausgestatteter Solitär, der mit einem ausgeprägten Holunder-Aroma beeindruckt. Der zweite in meiner Abfolge der 2011 Edition Wirtemberg Grauburgunder trocken, der für mich ein ähnlicher Charakterkopf war: natürlich ein wesentlich robusteres Säuregerüst mit einer deutlichen Mineralität. Zum Abschluss eine 2011 Rotenberger Schlossberg Riesling Spätlese. Für mich hart am Rande zum Desert-Wein. Anspruchsvolle Frucht, Anklänge von Honig, beinahe fleischige Textur mit langem Abgang. Großartig.