MIt den Herbstmarathons endet die Langstreckensaison, Frankfurt ist einer der letzten großen City-Marathons im Jahr. Zu den insgesamt 9500 Marathonis kommen noch die Staffelstarter hinzu, Sonntag-morgen ist ordentlicher Auftrieb angesagt.
Es ist gutes Wetter angekündigt, 14 Grad mit Sonnenschein sollens werden, dazu eine Stunde länger trödeln morgens, spendiert von der Zeitumstellung. Am Vorabend habe ich mir noch die Durchgänge für 3 Stunden 40 geben lassen, heute morgen starte ich in Sichtweite des 3:29 pacers und weis nicht genau warum. Und laufe leicht mit, empfinde die Vorgabe als Wohlfühltempo. 5 Kilometer, 10 KIlometer. Versuche mein inneres team zu sortieren. Zum Beispiel den einen der da meint: „Bleib dran bis zur Halbzeit, dann gehst du vorbei um nicht nur die 3:30 zu unterbieten, sondern ..“ oder den anderen der sagt: „Ein 3:30 Läufer warst du noch gar nie und denk an deine Trainingseinheiten der vergangen Wochen. Beibt dran und lass was für die zweite Hälfte übrig!“ Ab Kilometer 15 dann erste Zähigkeiten, während das Tempo mehr Mühe erfordet steigt die Herzfrequenz langsam an. Hinter der Halbzeit bei Kilometer 21 muss ich den pacer ziehen lassen – der Frust hält sich in Grenzen, die Freude über das bis dahin geleistete überwiegt. Kleine Unebenheiten in der Streckenführung kosten nun ordentlich Kraft, erste orthopädische Unzulänglichkeiten machen sich bemerkbar. Endlich die 30er Marke, unter 150 heartbeats auf der Uhr ist nichts mehr zu machen. Leichte Unruhe. Ab Kilometer 35 verläuft die Strecke wieder in der City, der Kurs ist hier eckiger, abwechslungsreicher und lauter: mit dem guten Wetter sind viele an die Strecke gekommen und machen Rabatz was das Zeug hält. Die Ablenkung tut gut. Zuschauer lesen die Namen von den Startnummern ab und feuern an. Die letzten 4 Kilometer. Ich schaue auf die Uhr, lese 3:10 und staune nicht schlecht. Die 3:29 sind zwar nicht mehr drin, dafür aber ein absolutes persönliches Spitzenergebnis. Im Ziel habe ich 3:32:11 auf der Uhr, bin superstolz und mehr als zufrieden. Im anstehenden November will ich es ruhiger angehen lassen, bevor Anfang Dezember die Vorbereitungen für das nächste Großprojekt beginnen. Soviel sei verraten: es wird ebenfalls in Frankfurt stattfinden. Die Vorzeichen sind günstig.