Gemahlin K. weilt bei der Familie in Straubing. Ich werde nachkommen – mitm Rad und via Donauradweg ab Ingolstadt. Abends ist ein Besuch der Sommeroper Straubing vorgesehen, ein Alternativprogramm wird nicht zugelassen. Deadline ist 18 Uhr.
Der Plan. Die Strecke dürfte nach Tourbeschreibung rund 150 km betragen. Mit einem 25er-Schnitt gefahren, wären´s also sechs Stunden Fahrzeit. Anscheinend enden alle Nahverkehrszüge ab Stuttgart 10 vor 11 in Ingoldstadt, damit ist das Ganze reichlich auf Kante genäht.
Die Tour. MIt dem IRE nach Ulm, von dort mit dem Agilis nach Ingolstadt. Alles läuft wie am Schnürchen, bis der Agilis am letzten Halt vor I. 10 Minuten braucht, um eine Tür zu schließen. Für den ersten Abschnitt nach Kehlheim habe ich zwei Stunden kalkuliert. Es geht lange auf den Hochwasserdämmen die Donau entlang, morgens hat´s noch geregnet, die Luft ist frisch und klar. Das Wetter zum Radfahren. Hinter Ingolstadt stehen zwei Kraftwerke am Donauufer, riesige Kolosse aus Beton, düster und bedrohlich vor wolkenverhangenem HImmel. Dann verläßt der Radweg die Donau, zwischen Spargel- und Hopfenfelder nach Weltenburg. Das Kloster Weltenburg ist an diesem Samstag gut besucht, der Radweg an der Seite der Donau …. um an einer kleinen Fahrkartenbude zu enden. Irgendwie war ich im irrigen Glauben, den Donaudurchbruch vom Radl aus zu erleben. Jedensfalls nimmt das Schiff rund 50 Minuten, Trost ist der halbe Liter Cola um den ich mich nachher nicht kümmern brauche. Hinter Kehlheim beginnen die restlichen 100 Kilometer des Programms und zwar weitgehend pausenfrei: dafür ist jetzt keine Zeit mehr. Die Strecke nach Regensburg bleibt meistens in Sichtweite des Flusses, am Ufer Biergärten und Strandbäder ;-)) Hinter Regensburg verliert sich der Radweg im Einerlei der Felder des Gäubodens. Weizen, Mais und Zuckerrüben und dann das Ganze wieder von vorn. Und die Zeit rast. Da ich am mountain-bike keinen Tacho habe, bleibt als Orientierung die Beschilderung des Radwegs und meine Erinnerung über die ungefähren Entfernungen. Ab Regensburg ändert sich netterweise die Streckenangaben: jetzt sind nämlich Kilometerangaben bis zum nächsten größeren Ansiedlung hinzugefügt. Als nächstes ist Wörth an der Donau ausgeschildert, dann Straubing. Und zwar entlang der Donauschleife oder direkt. Direkt müsste passen. An einer einsamen Kreuzung das letzte belegte Brot, den letzten Schluck aus der Wasserflasche und eine sms an die Gemahlin. Endspurt. Punkt 18 Uhr bin ich im Hotel, Zwetschgenkuchen von der Schwägerin liegt bereit, Wasser und eine ordentliche Klamotte für die Fledermaus.
Fazit. Der Donauradweg ist in jedem Falle eine Tour wert. Ich hatte dieses Mal das mountainbike am Start, nachdem ich letztes Mal mit dem Rennrad bei den reichlichen Schotterpassagen ordentlich gezittert hatte. Das mountainbike hat sich absolut bewährt, die groben Stollen des racing ralph müssen aber nicht sein. Der 25er Schnitt ist kaum zu schaffen, dafür ist die Streckenführung zu unrund. Und vielleicht hätte die Gegend auch etwas mehr Interesse verdient ;-))