Sonntag vor zwei Wochen, Tag der Kraichgau Challenge. Ein Triathlon über die Mitteldistanz von 1,9 km Schwimmen, 90 km Rad und einem Halbmarathon. Gänsehaut vor dem Start – als ich in der schwarzen Gummipelle vor dem Schwimmstart ACDC´s Hells Bells höre und ins Wasser stapfe, wabert pure Zufriedenheit duch meinen Leib. Genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Um genau das Richtige zu tun. Das Schwimmen verläuft optimal, keine größeren Abweichungen von der kürzesten Linie und auch gegen Ende kann ich ein angemessenes Tempo halten. Auf dem Rad sinniere ich über Haßliebe und unerwiderte Liebe nach. Die Haßliebe zum Schwimmen wo das Training immer (noch) eine gewisse Überwindung einfordert sich aber in einer soliden Leistung im Wettkampf auszahlt und die unerwiderte Liebe des Rades, wo ich übe und übe, aber nicht schneller werde. Aber auch nicht langsamer, na gut. Als ich 3,5 Stunden später auf die Laufstrecke wechsle, dreht sich das Blatt schlagartig. Mittlerweile hat das Thermometer 30 Grad erreicht und über den drei Runden durch Bad Schönborn wabert eine dampfende Hitze. Der linke Fuß schmerzt bei jedem Tritt. Aber keine 21 km, oder? Zum Ende der ersten Runde flüstere ich mir Durchhalteparolen zu: “ Jetzt hast du bald die Hälfte, die restlichen 10 km holst du dir auch noch“ und ähnlichen Mist. Kilometer um Kilometer vergehen. Den Spaß habe ich offensichtlich direkt mit dem Rad abgeben müssen. Irgendwann ist das Ziel erreicht und der Rest der Aufmerksamkeit dreht sich um die Fragen, wie wir das Rad zum Auto schaffen, wo geduscht werden kann und das obligatorische Weizenbier. Eine Empfehlung für höhere Weihen ist nicht ablesbar, Ernüchterung, Entsetzen. Jede freie Minute trainiert für das? Und wie wird das erst in Regensburg?
Stuttgart-Lauf heute morgen. Vorgesehen als Abschluß einer 12 Stunden Trainingswoche für den Ironman möchte ich ordentlich durchlaufen, konzentriert und gut in mir ruhend. Die Wettervorhersage läßt auf gute Bedingungen hoffen – es dürften um die 15 Grad werden, perfektes Laufwetter. Gleich auf den ersten Kilometern finde ich einen guten Rhythmus von knapp unter 5 Minuten, den ich gut halten kann. Auf der zweiten Hälfte gelingt es mir noch etwas zuzulegen, am Ende sind es 1 Stunde 37 und ich bin rundweg zufrieden. Und freue mich über mein weitgehend Lust-und-Laune-geführtes Training, das mir einen schönen Wettkampf möglich gemacht hat. Dabei weist es lediglich einen einzigen Fixpunkt auf, nämlich die Anzahl der Trainingsstunden pro Woche. Ein weiteres Puzzleteilchen für Regensburg? Für die kommende Woche hat sich der Sommer wieder zurück gemeldet. Ich werde wieder einige Teilchen aufsammeln und weiter hoffen, am 1. August alle beisammen zu haben.